Geschichte

Mit dem Funkvirus war ich schon im zarten Kindergartenalter verseucht. Konnte kaum an den Sendereinstellknopf vom alten Röhrenradio reichen und war schon zum SWL mutiert. Schon früh habe ich die Eigenarten der Funkwellenausbreitung erfahren, sei es auf Mittel- Kurz- und Langwelle und natürlich auch die wetterabhängigen Überreichweiten auf UKW.

Im Jahre 1974 habe ich zu Weihnachten einen Philips-Elektronikbaukasten EE-2003 geschenkt bekommen. Ab da ging es dann Schlag auf Schlag. Selbstgebaute Radios und die ersten Röhrensender aus dem Physikbaukasten begleiteten mich und versauten den Äther. Nun hatte ich das Glück, dass nebenan ein alter OM wohnte, welcher schon im ersten Weltkrieg als Marinefunker aktiv war. Aus diesem Erfahrungsschatz konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Da wurde im Bastelkeller spielerisch gelernt. Allerdings immer noch als reiner SWL. Lizenz hatte ich da noch nicht.

Irgendwann im Jahre 1977 hörte ich in meinem selbstgebauten Detektorempfänger jemanden brabbeln, welcher offensichtlich kein Amateurfunker war. Aha, CB-Funk war gerade frisch geboren in Deutschland. Und so fing ich nur kurze Zeit später mit einer DNT HF12 Handfunke an, sendetechnisch aktiv zu werden. Ich durfte dank des damaligen Sonnenfleckenmaximums einige entfernte QSOs führen mit meinen sparsamen 0,5 Watt. Schottland und Libanon wurden mit CB-QSL-Karten bestätigt, hi. Irgendwann wurde es in Bielefeld im Band zu voll, gleichzeitig kam der Computerboom auf und mein Interesse verlagerte sich, wobei es auch Überschneidungen bei dem Freundeskreis gab.

Aus dem Funk wurde Modembetrieb, erst per Akustikkoppler, später per Modem. 1989 keimte im damaligen Freundeskreis, auch ausserhalb der Telefonleitungen online zu gehen. Also zusammen gebüffelt, ich habe zum Teil den Erklärbär in Sachen Technik gegeben. Gesetze und Betriebstechnik war eh reines Auswendiglernen. Zum Morsen war ich damals zu faul, und so hatte es nur zu einer C-Lizenz gereicht. Prüfung bei der OPD Münster im April 1989. Und schon war der Freundeskreis verbunden, natürlich vergrößerte sich dieser mit weiteren OMs. Selbstbau- Quads, Strahler und HB9CVs verschönerten die jeweiligen Dachböden, per FM und Packet Radio waren wir aktiv.

Durch Umzüge hat sich die Gruppe aus den Augen verloren und bei mir war dann irgendwann auch mit Antennenbaugenehmigung Sense. Meine alten Gerätschaften, ein FT470 und ein Standard C160 lagen und liegen seitdem in der Ecke.

Erst durch meinen letzten Umzug Ende 2016 habe ich wieder Blut geleckt. Habe einen schönen Rundumblick über Wiesbaden und komme mit einem Strahler auf dem Fensterbrett einigermaßen gut raus. Die Analogrelais sind hier allerdings wie tot. Mein SDR-Dongle empfing aber seltsame Signale. Aha, DMR oder was auch immer?! Die Betriebsart kannte ich vom Betriebsfunk bei uns im Amt. Aber die Gerätschaften waren für mich bis dato zu teuer. Bis jetzt. China sei dank...

Bin also jetzt nach langer Pause mal wieder qrv. Diesmal auf DMR. Da wächst zusammen, was zusammengehört. Mein Hobby Internet und Funk. Aber ich bin in dieser Betriebsart noch Anfänger. Dazu aber mehr in weiteren Beiträgen.